Für Unternehmen kostenlos: Das freut nicht nur den Arbeitgeber
„Die Geschäftsidee: Eine Suchmaschine durchforstet die Internet-Seiten
nach Jobangeboten der großen Firmen. Sie können dann nach Branchen
sortiert abgerufen werden. Bislang sind es etwa 60 000. Der Service ist
nicht nur für den Nutzer, sondern auch für die Unternehmen kostenlos.
Er wird durch Werbung finanziert.“ (SZ, 15.12.99)
Die besondere Idee dieser neuen Internet-Jobbörse richtet ihr
Augenmerk nicht auf in Print- oder Online-Medien veröffentlichte Stellenanzeigen,
sondern auf die vielen firmeninternen Stellenausschreibungen.
Seit September 1999 gibt es diesen Service. Die Akzeptanz bei den Unternehmen
ist verständlicherweise hoch; sie sparen Anzeigengebühren und
werden dennoch von Bewerbern gefunden, die sie nicht kannten, sondern branchenweise
suchen.
Für den User erfreulich ist die geringe Anzahl und Dezentheit
der Werbung; unklar bleibt nur, ob das Unternehmen sich so tragen kann.
Initiatorin und Geschäftsführerin ist die Wirtschafts-Journalistin
Ursula Triller. Ihr Wissen, das sie zuvor in Artikel zum Thema Existenzgründung
packte, setzt sie nun in die Praxis eines eigenen Unternehmens um.
Der Seitenaufbau ist schnell und übersichtlich, wenngleich nicht
ohne Fehler – gelegentlich kommen Verbindungen nicht zu Stande.
WorldWideJobs in der Beurteilung
Adressaten: :| Nicht adressatenspezifisch;
leider ist die Aufteilung der Branchen mit „unseren“ Bereichen nicht kompatibel.
Umfang: :) Nach eigenen Angaben mehr als
50.000 Jobs weltweit, aktuell seien für Deutschland 520 Jobs im Bereich
Medien, Musik, Verlage, 439 in Werbung, PR, Marketing und 235 Jobs in Gesundheit,
Soziales erfasst.
Aufbau und Aktualität: :| Aufbau ist
übersichtlich, allerdings nicht sehr differenziert: die Angebote sind
nach Ländern (weltweit, Deutschland, Großbritannien, Frankreich,
USA, Schweiz, Österreich) und Branchen oder nach Ländern und
Firmen sortiert, dann aber erhält man die vollständige Liste
alphabetisch; eine Auflistung nach Tätigkeiten ist beispielsweise
nicht vorgesehen. Problematisch ist das insofern, als in den meisten Fällen
die Branche der Firma für die Einsortierung ausschlaggebend ist, nicht
die „Branche“ der eigenen Tätigkeit – so sind viele der Jobs in der
Branche „Medien, Musik, Verlage“ kaufmännische oder Werbejobs. Außerdem
ist an keiner Stelle das Ausschreibungsdatum angegeben!
Suchoptionen: :( Eine differenzierte Suche
ist nicht möglich, der User kann sich lediglich für eine der
Listen entscheiden.
Jobgesuche: :( Es ist nicht möglich,
eigene Jobgesuche aufzugeben.
Besonderes: :) Die Seite hält ausführliche
Tipps zum Thema Existenzgründung bereit. Interessant ist die Möglichkeit,
sich von der Liste aus direkt auf die Seiten des potentiellen Arbeitgebers
zu klicken; schade ist nur, dass viele Arbeitgeber spezielle Seiten bereithalten,
von denen aus keine Verlinkung zur allgemeinen Homepage besteht. So kann
man den Jobpages kaum mehr entnehmen als einer Stellenanzeige. Informationen
über die Firma muss sich der Bewerber dann anders besorgen.
Katinka Lutze, Woche 05 2000