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Gut angerichtetes Menue mit Wermutstropfen

KarriereDirekt ist ein Online-Service der Verlagsgruppe Handelsblatt. Er bietet in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern einen ausgewogenen und gut gestalteten umfangreichen Online-Stellenmarkt.
Dennoch werden die Berufsbedürfnisse von geisteswissenschaftlich orientierten Lesern nicht völlig befriedigt. Eine grobe Suche aller Positionen, die für Geisteswissenschaftler geeignet scheinen,  ergab 371 Treffer, von denen ein Teil aber Wirtschaftler und Ingenieure sowie Tierärzte und Naturwissenschaftler suchte.
Die daraufhin ausgetestete Freie Suche mit Stichworten typisch geisteswissenschaftlicher Tätigkeitsbereiche ergab insbesondere in den Bereichen Bildung, Ausbildung und Training sowie Kunst, Musik und Kultur keine nennenswerten Ergebnisse, obwohl die Freie Suche als Volltextsuche gestaltet ist, so dass eine Suche nach „Kultur“ z.B. eine Anzeige für eine Sekretärin erbrachte, die neben anderen Eigenschaften auch über kulturelle Offenheit verfügen sollte ...
Empfehlenswert ist der Service, sich registrieren zu lassen, um ein persönliches Such-Profil einzugrenzen, das gespeichert wird. So ausgewählte Stellenanzeigen kann man sich per e-Mail schicken lassen.
 

karrieredirekt.de in der Beurteilung

Adressaten: :) Absolventen mit oder ohne Berufserfahrung; einige Anzeigen allerdings suchen Kauffrauen und -männer und ähnlich qualifizierte Bewerber
Umfang: :| Der Gesamtumfang der bis zu vier Wochen alten Stellenanzeigen ist sehr groß: 1956 Stellenangebote und 773 Stellengesuche. Anzeigen spezifisch geisteswissenschaftlicher Berufsbilder allerdings finden sich wenige.
Aufbau und Aktualität: :) Die Stellenbörse glänzt durch einen sehr durchdachten, klaren Aufbau und auch Aktualität und Transparenz ist gegeben: Alle Stellenanzeigen enthalten das Eingangsdatum (und Quelle: Direktanzeige oder ausgewertete Printanzeige) als erste Angabe.
Suchoptionen: :| Die Suchoptionen sind differenziert auf die Rubriken Branche, Position, PLZ-Bereich, Aktualität, Absolvent ohne oder mit Berufserfahrung bezogen. Es fehlt leider die Unterscheidung nach Qualifikation (wie „Arzt“, „Psychologe“, „Pädagoge“). Die Maske ist bei der Suche nach Stellenangeboten und der Suche nach Stellengesuchen identisch. Auch eine Freie Stichwort-Suche ist möglich – die allerdings als Volltextsuche arbeitet.
Jobgesuche: :) Sind kostenlos möglich, sogar die erfolgende Kontaktaufnahme von möglichem Arbeitgeber und Bewerber ist für beide Seiten „selbstverständlich“ kostenlos!
Besonderes: :) Nicht sehr umfangreich, aber exklusiv ist die Seite mit den Bewerbungstipps: Neben Büchern zum Thema wird z.B. ein Link zur Suchmaschine des DAAD zum Auslandsstudium geboten. Auch einen Geschäftsberichts-Service aus dem Handelsblatt-Archiv der Wirtschaftsdatenbanken findet man hier, was die Vorbereitung des Vorstellungsgesprächs erleichtert. Für Bewerber sind alle Leistungen kostenlos, während Arbeitgeber für ihre Stellenanzeigen und ggf. zusätzlichen Service wie Logo-Scan oder Kurz-Print-Anzeige im Handelsblatt die nicht unerhebliche Summe von mindestens 600 bis 1050 Mark zahlen.

Katinka Lutze, Woche 37 1999